Warum vegan?

Warum vegan?

23. Mai 2019 Aus Von Franzi

Es gibt sehr viele Gründe dafür, sich vegan zu ernähren. Die meisten davon wurden von bekannten Medien inzwischen schon einige Male aufgegriffen und sind mit kurzem Googeln schnell gefunden. Deshalb möchte ich hier nur kurz auf sie eingehen und lieber über einen meiner Meinung nach zu selten genannten und unterschätzen Grund schreiben. Aber fangen wir erstmal mit den „großen“ Gründen an.

Das Klima oder ist unsere Ernährungsweise wirklich mitschuld daran, dass die Eisberge schmelzen?

Ja. Hauptursache für den Klimawandel ist der erhöhte Anteil von CO2 in unserer Atmosphäre. Neben dem Erzeugen von Energie aus Kohle und Erdöl, ist die Massentierhaltung der größte Verursacher des CO2 Ausstoßes. Einer Studie von Juli 2018 nach sind die fünf weltgrößten Fleisch- und Molkereikonzerne für mehr Treibhausgas-Emissionen verantwortlich als die großen Ölkonzerne (Vgl.:„How big meat and dairy are heating up the planet“; by GRAIN/IATP, 2018). Das liegt vor allem an Transport, Schlachtung und der Haltung von sovielen Tieren und am Methan, das Kühe ausstoßen. Kein Fleisch und keine Milchprodukte mehr zu essen ist also mindestens genauso sinnvoll, wie aufs Fahraddfahren umzusteigen.

Die Gesundheit oder wo besteht der Zusammenhang zwischen dem, was wir essen und, wie wir uns fühlen?

Kaum jemand würde heute noch bestreiten, dass es für unsere Gesundheit eine Rolle spielt, was wir zu uns nehmen. Dass industrieller Zucker und zuviel Salz im Essen ungesund sind und bestimmte Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder sogar Schlimmeres fördern können, ist weitverbreitetes Wissen. Doch auch dank der vielen Werbung für Milch- und Fleischprodukte, die immer wieder behauptet, der Konsum dieser Produkte wäre gesund, ist die Erkenntnis um die krankheitsfördernde Wirkung von tierischen Lebensmitteln eher noch Expertenwissen. Kuhmilch beispielsweise enthält zwar tatsächlich Calcium, allerdings auch Phosphor, das die Calciumaufnahme verhindert. Somit ist der Verzehr von Käse und co. osteoporosefördernd. Bei der Aufnahme von Calcium über Rucola, Kichererbsen (Mmh, Hummus!) oder einfach Mineralwasser ist das nicht so. Und darüber, dass die Antibiotikarückstände und die multiresistenten Keime, die häufig in Fleisch gefunden werden, nicht zu einer gesunden Ernährungen gehören, muss man wohl nicht streiten.

Das Tier oder wen essen wir da eigentlich?

Die meisten Menschen, die Tiere essen, beschäftigen sich nicht weiter damit, wen oder was sie da eigentlich konsumieren. Der Industrie, die dahinter steckt ist das natürlich sehr recht und so unterstützt sie die Unwissenheit mit Bildern von schönen grünen Wiesen oder Berglandschaften auf ihren Packungen. Dass die Tiere, deren Fleisch in der Verpackung steckt nie in ihrem Leben eine Wiese zu sehen bekommen haben, spielt dabei keine Rolle. Kurzes Googlen über die Haltungs- und Transportbedingungen von Tieren aus konventioneller Haltung und auch teilweise aus Bio-Haltung zeigen ein ganz anderes Bild auf. Dabei sind beispielsweise Schweine eigentlich so süße und intelligente Tiere und Kühe reagieren sehr sensibel auf ihre Umwelt. Beide sind verkuschelt und verspielt, wenn man sie denn lässt. Ein Blick auf die wenigen glücklichen Bewohner der sogenannten Gnadenhöfe lohnt sich, um sich ein Bild davon zu machen, was für wunderbare Lebewesen wir hier tagtäglich quälen, nur damit wir unsere Wurst oder unser Schnitzel im Supermarkt kaufen können.

 

Eigentlich sollten das genug gute Gründe sein, sich vegan zu ernähren, könnte man meinen, oder nicht? Das Problem bei der Sache ist nur, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist und jede Umstellung sich uns erstmal als Anstrengung oder Einschränkung vorstellt. Wenn man sich die Sachen in den Kopf ruft, die man gerne isst und überlegt, was davon alles nicht vegan wäre und somit wegfallen würde, ist es ja auch einschränkend. Besser wird es, wenn man sich bewusst macht, dass es noch viel mehr gibt, dass man bisher kaum oder noch gar nicht probiert hat. Die meisten von uns neigen dazu, immer wieder die gleichen Sachen zu kochen und zu essen, Lieblingsgerichte eben. Das ist sehr praktisch, weil es Zeit spart und man weiß, dass es einem schmecken wird. Wenn man es allzu oft so macht, verpasst man allerdings auch ziemlich viel. Genau hier sehe ich noch einen guten Grund, auf vegane Ernährung umzusteigen, der nur mit einem selber und nicht mit dem Klimawandel, dem Tierleid oder anderen unangenehmen Themen zu tun hat.

Wer anfängt, sich mit der veganen Küche zu beschäftigen, entdeckt viele spannende neue Geschmacksrichtungen und Konsistenzen. Auch, wenn ihr gerne und oft eher exotisch essen geht und in der Küche experimentierfreudig seid, werdet ihr nicht drumrum kommen, neue Horizonte des Essens zu entdecken. Die Suche nach Ersatz für gern gegessene nicht vegane Produkte ist dabei nur ein Teil dieser Entdeckungsreise. Es gibt viele Gerichte und Komponenten, die von sich aus vegan sind, aber einfach äußerst wenig Beachtung von uns bekommen. Habt ihr z.B. einen Gemüseauflauf schon mal mit Kartoffelpüree statt mit Käse überbacken oder Ravioli mit Räuchertofu gefüllt? Nein? Na dann los, go vegan!